Erkundung des westlichen Mittelmeeres mit der “Mein Schiff Herz” (5. – 13. Mai 2019), Teil 2

Erkundung des westlichen Mittelmeeres mit der “Mein Schiff Herz” (5. – 13. Mai 2019), Teil 2

Unser erstes Ziel war Porto Torres auf Sardinien. Dies ist eine Hafen- und Industriestadt im Nordwesten Sardiniens und war schon zur Römerzeit eine wichtige Hafenstadt. Sie ist wohl die drittwichtigste Hafenstadt Sardiniens und es gibt eine Fährverbindung zum italienischen Festland.

Das langsame Anpirschen an den Hafen und das Anlegen haben wir natürlich von unserem Balkon bzw. vom obersten Deck mitverfolgt. Dann wurde lecker gefrühstückt und dann ging es an Land. Da wir keine Tour gebucht hatten, sind wir zu Fuß losmarschiert. Irgendwie war das ursprünglich mit dem Anlegepunkt auch anders geplant gewesen. Wir sollten eigentlich relativ zentral zur Stadt unseren Liegeplatz haben. Aber das Leben wäre ja langweilig ohne Überraschungen… von daher war der Liegeplatz des Schiffes gefühlt irgendwo in der Pampa. Sprich wir sind eine sehr lange Strecke durch einen Industrie-/Fährhafen gelaufen, an brachliegenden Gegenden vorbei und haben einfach immer nur die Richtung zur “Innenstadt” gehalten.

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Allerdings gab es auch auf diesem Weg schon einiges zu sehen. Zum Beispiel schön bunt bemalte Fähren, einen recht verlassen wirkenden Bahnhof, “alte” Steine etc..

Prinzipiell gibt es viele antike Spuren und Relikte zu bestaunen. Wir waren ohne großes Ziel unterwegs und haben zum Beispiel die Basilika San Gavino besichtigt, allerdings nur von außen da man ein Eintrittsgeld verlangte. Die Basilika stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist die größte romanische Kirche auf Sardinien.

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Auch am Rathaus, an dem ein Markt stattfand, sind wir vorbei und sind ein wenig durch die Straßen geschlendert. Wobei wir an Selbstbedienungsautomaten für Cannabis vorbei gekommen sind. Ganz legale (also auf jeden Fall in Italien) ess- und trinkbare Dinge.

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Die Kirche “Chiesa della Beata Vergine della Consolata” haben wir auch von innen besichtigt. Von außen gar nicht so typisch, eher einfach ein rechteckiger Klotz. Sehr einfach und schlicht gehalten.

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Auf unserem Rückweg zum Schiff haben wir uns noch die Ponte Romano, eine Brücke aus römischer Zeit angesehen. Sie ist ca. 135 Metern lang, hat sieben Bögen und wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Sie gilt als die am besten erhaltene römische Brücke Sardiniens. Das antike Bauwerk wurde fast 2000 Jahre auch von schweren Fahrzeugen befahren, bis es in den 1980er Jahren für den Verkehr gesperrt wurde. Bei Restaurierungsarbeiten wurde ein Teil des ursprünglichen Straßenpflasters freigelegt, das zwischenzeitlich unter einer modernen Asphaltdecke verborgen lag.

Zurück an Bord hat uns auf unserer Kabine eine Schlange erwartet.

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Nach kurzer Rast gab es ein kleines Mittagessen, einen alkoholfreien Cocktail (die waren echt super lecker, es gab jeden Tag unter anderem einen Tagescocktail) und leckeres Eis. Das konnte man auch gut mit auf die Kabine nehmen und es genüsslich auf dem Balkon essen. Dann noch einen leckeren frischen Kaffee trinken, das Geschehen im Hafen beobachten und einfach etwas die Seele baumeln lassen.

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Dann war auch schon Zeit fürs Abendessen. Und pünktlich zum Auslaufen gegen 20 Uhr haben wir uns einen Platz an Deck mit einem Cocktail gesucht.

Am nächsten Tag erreichten wir früh morgens Ajaccio auf Korsika. Nach einem guten und leckeren Frühstück im Atlantik Restaurant ging es dann von Bord.

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Übrigens haben wir uns sehr zügig entschieden nur noch im Atlantik Restaurant zu frühstücken. Da herrschte nicht so ein “Bahnhofshallen”-Ambiente. Es gab auch Buffet, aber die Tische waren eingedeckt mit Tischtuch etc. und man bekam auch leckeren Kaffee an den Tisch gebracht. Dort war es wirklich viel entspannter und schöner.

Mit nur wenigen Schritten ist man vom Hafen in der schönen Stadt Ajaccio, in der man immer wieder auf Andenken von und an Napoleon Bonaparte stößt. Die Hauptstadt der französischen Insel Korsika ist umgeben von wunderschönen Berglandschaften, Tälern und Dörfern. Zudem ist sie Geburtsort von Napoleon und liegt an der Westküste der Insel. Ajaccio bietet seinen Besuchern das sympathische Ambiente einer mediterranen Stadt mit belebten Boulevards, Straßencafés und schattigen Restaurant-Terrassen.
Wir hatten Glück und auf dem zentral gelegenen Platz Place Foch, nahe dem Anleger, fand ein kleiner Markt statt. Über diesen sind wir gebummelt und haben uns dann entschieden, eine Tour mit der Bimmelbahn zu machen. Vorher haben wir aber noch die Brunnenstatue am Place Foch bewundert, welche Napoleon als Imperator, bewacht von vier wasserspeienden Löwen, zeigt.

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Die geführte Rundfahrt mit einer kleinen Bimmelbahn gibt es für zwei Routen. 1x eine innerstädtische Route und 1x eine Fahrt durch Stadt + Umland. Über das Audiosystem bekommt man unterwegs auch Informationen in deutscher Sprache. Wir haben uns für die Tour durch Stadt und Umland entschieden. Sehr interessant und angenehm, auch wenn der Fahrstil manchmal ein wenig halsbrecherisch war.

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Unter anderem sind wir zum imposanten Napoleon-Denkmal am Place d’Austerlitz, etwas außerhalb der Stadt, gefahren worden. Vom Sockel der riesigen Bronzestatue aus, soll man einen super Blick über Ajaccio und das Meer haben. Wegen Knie-Problemen haben wir uns den Aufstieg bis ganz oben allerdings erspart.
Das Denkmal wird durch zwei Adlerstatuen und einen Gedenkstein vervollständigt, die alle seine Siege und Schlachten nachzeichnen.
Eine Legende besagt außerdem, das unter dem Granitfelsen in der Grotte Napoleon der Kaiser als Kind gespielt hat und Bücher über die größten Feldherren der Geschichte gelesen hat.

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Weiter ging es auf der Küstenstraße zu einem weiteren Stopp, ein großer Parkplatz von dem man die “Îles sanguinaires” oder auch “blutigen Inseln” sehen kann. Sie sind ein kleines Archipel von 4 Inseln, die kleinen schroffen Inseln bestehen aus dunkelrotem Porphyrgestein.

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Bei Abenddämmerung taucht die untergehende Sonne sie in ein warmes Rot. Dieses könnte eine mögliche Erklärung für den merkwürdigen Namen der Gegend sein. Eine andere Erklärung könnte die Vergangenheit als Lepra-Kolonie liefern. Die dort lebenden und sterbenden Menschen tauchten die Insel in ihr rotschwarzes Blut, wenn sie starben.

Nach der Bimmelbahnfahrt sind wir in der Innenstadt noch ein wenig rumgelaufen. Unter anderem waren wir an der Kathedrale von Ajaccio. Hier darf man kein riesiges oder pompöses Gebäude erwarten. Die Kathedrale ist eine eher kleine Kirche, die sich zwischen den Häusern befindet und an ihrer leuchtend orangefarbenen Fassade zu erkennen ist. Napoleon Bonaparte wurde dort übrigens 1771 getauft.

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Dem “Maison Bonaparte” haben wir natürlich auch einen Besuch abgestattet. Dies ist das Geburtshaus des Kaisers und ist nun auch ein Museum.

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In die ein oder andere Gasse haben wir noch geschaut, uns einfach treiben lassen und sind dann runter an den Hafen um dort das bunte Treiben zu beobachten.

Am frühen Nachmittag ging es wieder zurück an Bord. Am Schiff wurden wir schon erwartet ;-)

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Dann hieß es, den Nachmittag, die Aussicht und das Wetter (Auch wenn es teilweise auf den Bildern anders aussieht… das Wetter war recht gut!) mit einem leckeren Cocktail zu genießen. Oder aber schnell leckeres Eis und kleines Gebäck holen, Kaffee auf der Kabine kochen und das Ganze auf dem eigenen Balkon genießen.
Mal eine Frage, wer denkt sich so einen Teppich für enge Gänge auf einem Kreuzfahrtschiff aus??

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Am frühen Abend haben wir uns wieder durch das leckere Essensangebot des Schiffs probiert und dazu ein Gläschen Wein getrunken.
Und was passiert abends fast regelmäßig?? Ja genau, wir verließen den Hafen, diesmal schon um 19 Uhr. Wenn es das Wetter zulässt und auch die Essenszeiten dementsprechend sind, verfolgen wir das eigentlich immer oben vom Deck aus. Den Abend haben wir dann in einer der Bars mit Cappuccino, Grappa und Cocktails ausklingen lassen.

–> Weiter geht es hier mit Teil 3 der Reise

Tanja

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