Reisebericht USA 2012 – Teil 4 – Flagstaff → Grand Canyon Nationalpark → Page / Lake Powell
Tag 4 – Dienstag 28.08.2012
Ein langer Tag stand uns bevor, daher wurde das Treffen bzw. der Abfahrttermin der Reisegruppe für 6 Uhr anberaumt. Der freie Internetzugang wurde noch einmal ausgiebig genutzt, die Eismaschine geleert und dann ging es Richtung Denny’s Diner zum Frühstück (Bei Denny’s Diner genießt man den Service von freiem Internet!).
Nach einem guten und leckeren Frühstück starteten wir zur ersten Tagesetappe Richtung Grand Canyon. Auf dem Weg dorthin gab es mal wieder Natur ohne Ende und wir waren jetzt schon beeindruckt.
Da der Grand Canyon ja ein Nationalpark ist, und wir eine Jahreskarte für alle Nationalparks hatten, brauchten wir diese nur vorzeigen. An allen Ein- und Ausgängen der Nationalparks gibt es so was wie Mautstationen, an denen man entweder seine Jahreskarte vorzeigt oder aber bezahlen muss. Zudem wird man oftmals mit Kartenmaterial und Informationen versorgt.
In vielen Nationalparks kann man nicht einfach hinfahren wo man will, so auch in diesem. Man fährt zum Grand Canyon Village, parkt dort und wird mit Pendelbussen zu diversen Aussichtspunkten gebracht.
Erst einmal sind wir aber vor Ort zum ersten Aussichtspunkt gelaufen und waren fasziniert. Einfach ausgedrückt: Man steht auf einem Berg und guckt in eine Schlucht. Das Ganze natürlich in einem gigantischen Ausmaß. Hier begreift man erstmal, dass man sich nicht einfach auf plattem Land bewegt, sondern das man so ca. 2000 Meter hoch ist.
Leider hatten wir nicht das ganz optimale Wetter erwischt…die paar Wolken störten nicht, aber leider war es diesig. So kamen die Farben leider nicht ganz so gut zur Geltung….vielleicht waren wir aber auch einfach nicht zur perfekten Uhrzeit da. Trotz allem war es gigantisch und wieder sehr warm! Mit dem schon erwähnten Pendelbus haben wir dann diverse Aussichtspunkte abgeklappert. Die Aussicht war jedes Mal wieder atemberaubend und man konnte sich nicht satt sehen. Es bot sich einem immer wieder ein anderes Bild und man konnte ganz unten in weiter Ferne den Colorado River sehen, wobei man nicht ganz glauben konnte, dass dieser Fluß im Laufe der Jahrhunderte diese Schlucht geformt haben soll.
Zur Mittagszeit – als dicke Regenwolken aufzogen – haben wir diesen wunderbaren Fleck verlassen und sind mit dem Auto weiter am Rand des Canyons entlang gefahren und entdeckten noch weitere Aussichtspunkte. Am Letzten, an dem wir vorbei fuhren, gab es Verkaufsstände mit indianischen Souvenirs und Dixi-Klos. Netter Service, aber so ganz passte das nicht dorthin….obwohl, wenn man genau darüber nachdenkt…irgendwie sah es ja schon witzig aus! Was es an diesem Punkt auch noch gab, war eine grandiose Aussicht direkt in die Schlucht.
Danach ging es als nächstes durch die Painted Dessert. Um schöne Fotos machen zu können, sind wir von der Hauptstraße abgefahren und sind einen kleinen Schotterweg entlanggefahren. Dort konnte man deutlich sehen, wie es weiter in der Painted Dessert so aussieht.
Leider hatten wir keine Zeit uns die Gegend in ihrer vollen Schönheit anzusehen, da wir nur auf der Durchreise waren, so musste dieser kleine Fotostopp reichen. Kurz bevor wir weiterfahren wollten, kam uns ein Einheimischer entgegen. Und nett wie die Amerikaner so sind, hielt er an und fragte ob wir uns verfahren hätten. Bei manchen würde das Navi nämlich verrückt spielen. Aber wir konnten ihn beruhigen, wir wussten wo wir waren und wollten ja nur die Speicherkarten unserer Kameras etwas füllen.
Jetzt sollte es weiter zu einem Tageshighlight gehen…..zum Horseshoe-Bend. Wir hatten im Internet gelesen, dass man sich das nicht entgehen lassen sollte. Vor Jahren war es wohl ein Geheimtipp, heute ist es ein beliebtes Aussichtsziel. Das merkte man sofort auf dem Parkplatz…wir waren nicht die einzigen. Dort konnte man auch noch nicht erahnen, was für ein spektakulärer Ausblick einen erwarten sollte. Es führte ein Weg einen Hügel hinauf der dann zu einem Sandweg überging und direkt an eine Felskante führte. Was man nämlich nicht vermutete, man war immer noch von der Höhe her quasi auf einem Berg und an der Felskante bot sich einem ein grandioser Blick auf eine Schleife des Colorado River weit unter einem. Um die ganze Schleife auf ein Foto zu bekommen, muss man entweder sehr mutig sein und bis ganz an die Felskante vorgehen (Achtung: Es gibt keine Absperrungen!!!!), oder sich einen Trick einfallen lassen. Unsere Männer haben zum Glück die zweite Variante gewählt. Also Kamera mit Stativ in die Höhe gehalten, auf dem damit verbundenem Handy den Bildausschnitt gecheckt und per Fernauslöser tolle Bilder geschossen.
Obwohl es später Nachmittag war, herrschte eine brütende Hitze und es gab auch keine Schattenmöglichkeit….aber wir haben ausgeharrt, da wir uns an dieser tollen Aussicht nicht satt sehen konnten. Im Sonnenuntergang soll es besonders toll sein, leider hatten wir so lang keine Zeit da wir noch ein Stück weiter fahren mussten, um zu unserem Hotel zu kommen.
Wie an allen Aussichtspunkten, gab es viele Touristen aber es war zum Glück nicht überlaufen. Auf eine kleine Touristengruppe hätten wir aber gerne verzichtet….und zwar auf ein Asiaten-Grüppchen.
Der Mann aus dieser Gruppe, dachte wohl er wäre in seiner Heimat und tat sein Wohlbefinden etc. damit kund, indem er furzte und rülpste. So was muss man dann nicht unbedingt haben, aber er hat damit wenigstens für Lachanfälle in unserer Reisegruppe gesorgt.
Der Rückweg zum Parkplatz wurde für uns alle doch recht beschwerlich. Es war heiß und wir mussten einen nicht enden wollenden Sandweg bergauf bezwingen. Jetzt spätestens war uns klar, warum es Warnschilder (Keine Schatten- und Rastmöglichkeit, Kopfbedeckung und zu trinken mitnehmen.) auf dem Parkplatz gab. Irgendwann kamen wir aber alle erschöpft am Auto an und es konnte weiter nach Page bzw. zum Lake Powell gehen. Unser Hotel sollte direkt am See liegen.
Was uns im Vorfeld nicht mitgeteilt worden war, um zum Hotel zu kommen musste man entweder einen Nationalpark-Jahresausweis haben oder man musste „Eintritt“ zahlen. Zum Glück hatten wir diesen Ausweis….sowas ist ja schon irgendwie unverschämt.
Unser Hotel – Lake Powell Resort – war eine große Hotelanlage, wie man sie z.B. vom Urlaub in Griechenland her kennt, und befand sich tatsächlich direkt am See. Wir bekamen Zimmer mit Balkon und mit Blick auf den Pool und den See.
Nach einem kurzen Aufenthalt zum Frischmachen etc., ging es wieder los…wir wollten eine empfohlene Pizzeria (sah von außen aus wie ein Raddampfer) ausprobieren. Was wir leider nicht wussten, die meisten Restaurants machen anscheinend um 21 Uhr zu. Toll – und wir hatten 20.30 Uhr….das lohnte sich also nicht. Mit knurrendem Magen machten wir dann eine Rundfahrt durch die Stadt, konnten nichts finden und sind letztendlich wieder in Denny’s Diner gelandet. Diesmal enttäuschte uns allerdings die Bedienung. Die war wirklich katastrophal….man konnte sie kaum verstehen und die bestellten Sachen kamen falsch oder es fehlte die Hälfte. Da wir alle müde und geschafft waren, haben wir es einfach so hingenommen und sind zügig wieder ins Hotel gefahren. Der Weg dorthin wurde allerdings ein klein wenig abenteuerlich…denn es war stockfinster! Zum Teil gab es einfach keine Straßenbeleuchtung. Selbst die Zufahrt zum Hotel konnten wir kaum finden. Was wir nun auch so nach und nach bemerkten….es gab nicht nur keine Straßenbeleuchtung, es gab auch keinerlei Verbindung mit unseren Handys zur Außenwelt. So wurde noch ein wenig durchs amerikanische TV-Programm gezappt und dann fielen uns allen auch schon die Augen zu.
Zurück zu Teil 3 des Reiseberichts
Weiter zu Teil 5 des Reiseberichts
No Comment