
(Valletta)
Am Flughafen hatten wir uns schon direkt eine Wochenkarte für die Öffis besorgt und die haben wir direkt am Tag nach unserer Anreise, mit einer Tour zur Hauptstadt der Insel, eingeweiht. Wenn man Valletta einen Besuch abstattet, sollte man sich unbedingt erkundigen wie viele Kreuzfahrtschiffe gerade im Hafen liegen… denn dann kann es durch aus ziemlich voll werden. Wir hatten das Glück, dass nur ein Kreuzfahrtschiff da war… und selbst so war es schon ziemlich voll.
Bei den Bussen muss man wissen, dass wenn man an einer Haltestelle steht, man den Bus quasi ran winken muss. Ansonsten fährt er an einem vorbei, da der Fahrer denkt man will nicht mitfahren. Prinzipiell ist es tatsächlich ratsam sich mit den Bussen über die Insel zu bewegen, statt mit einem Leihwagen. Es herrscht Linksverkehr, die Straßen sind teilweise eng und verwinkelt, es gibt nicht wirklich viele Parkplätze und zum Teil herrscht die Mentalität “wer zögert, verliert”. Allerdings sind zu den Hauptzeiten die Busse durchaus rappel voll und man muss die ganze Zeit stehen. Wenn man Pech hat, fährt der volle Bus auch an einem vorbei.
Die Fahrt mit dem Linienbus nach Valletta dauerte etwa eineinhalb Stunden und man kommt sehr zentral dort an.
Nach wenigen Schritten ist man auch schon im Getümmel. Man kommt am Tritonenbrunnen (von 1959) – welcher aus einer Figurengruppe besteht – vorbei, geht durch das Stadttor hindurch… und zack da ist man mittendrin.
Obwohl Valletta flächenmäßig die kleinste Hauptstadt Europas ist, hat die Hauptstadt Maltas eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die man an einem einzigen Tag gar nicht alle erkunden kann. Die 5.400 Einwohner zählende Stadt entstand im 15. Jahrhundert nach den Plänen der Malteser-Ritter auf dem Reißbrett. Sie ist die erste, jemals auf dem Reißbrett geplante Stadt Europas. Sie wurde als prächtig gestaltete Festung konzipiert und auf einem Felsen oberhalb eines Hafens, dem „Grand Harbour“, errichtet. Der Malteserorden prägte die Stadt maßgeblich und brachte sie in über 200 Jahren zu enormer Blüte und gehört seit 1980 zum UNESCO Welterbe.
-> Nun zu den Punkten die wir uns angesehen haben, bzw. an denen wir vorbei gekommen sind:
Wie schon oben erwähnt war die erste Sehenswürdigkeit der Tritonenbrunnen, welcher direkt vor dem Stadttor “City-Gate” auf einem großen Platz steht. Leider war der Brunnen nicht in Betrieb, da er ausgiebig gesäubert wurde.
Das beeindruckende Stadttor ist jetzt nicht so wie man es sich vielleicht vorstellt… nicht alt, sondern sehr modern und auf die Schnelle bekommt man evtl. gar nicht mit das man durch das Stadttor schreitet.
Das “City Gate” auch bekannt als Putirjal in maltesischer Sprache – ist der Haupteingang zu Maltas Hauptstadt, Valletta. Es wird mundartlich Bieb il-Belt genannt, “Tor der Stadt”.
Man läuft über eine Brücke – unter der sich der Stadtgraben mit viel Grünflächen befindet – und dann an dicken Mauern vorbei und zack ist man auch schon durch das Stadttor gelaufen. Direkt danach, als quasi an der Stadtmauer, befinden sich breite und lange Treppen nach rechts bzw. links.
Man hat hier die Qual der Wahl… direkt die Treppe hoch oder doch lieber erst über die Republic Street schlendern? Diese Straße bildet im Prinzip die Hauptstraße durch Valletta und endet beim Fort St. Elmo. Hier befinden sich viele Geschäfte, Restaurants etc.. Direkt nach dem Stadttor befindet sich an der rechten Seite das neu erbaute Parlament.
Der mittägliche Kanonenschuss in Valletta ist eine alte Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Jeden Tag um die Mittagszeit wird von den Upper Barrakka Gardens, die sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befinden, eine Kanone abgefeuert. Die Kanonen befinden sich auf der Terrasse – Saluting Battery – unterhalb der Parkanlage. Wer ganz nah dabei sein will, kann 3 Euro Eintritt bezahlen. Oder man spart sich das Geld, ergattert sich einen Platz oberhalb der Terrasse mit den Kanonen und schaut/hört von dort aus zu.
Der Kanonenschuss ist in der ganzen Stadt zu hören und dient als Signal für die Tageszeit. Zudem bekommt man von dort einen unvergleichlich spektakulären Ausblicke auf den Grand Harbour und die umliegenden befestigten Städte (genauer gesagt auf die drei Nachbarstädte Senglea, Vittoriosa und Cospicua).
Die Kanonen sind wahrscheinlich die ältesten noch genutzten Salutkanonen der Welt. Hunderte von Jahren haben sie den Hafen vor Schiffsangriffen geschützt. Dank ihrer prominenten Lage wurden sie zum Haupt-Salutierplatz der Insel. Von hier aus wurden Salutschüsse zu den verschiedensten Anlässen, Jubiläen und Feiertagen abgegeben, sowie zum Gruß an Schiffe und prominente Besucher. Seit den 1820er Jahren wurde außerdem um 12 Uhr mittags ein Schuss abgefeuert, um die exakte Zeit anzugeben.
Übrigens ist der Upper Barrakka Gardens ein hübscher Park (angeblich Vallettas schönste Parkanlage), der auch abgesehen von den Kanonen zum Verweilen einlädt.
Der eindrucksvolle einstige Palast der “Ritter von der iberischen Halbinsel” – die Auberge de Castille – beherbergt heute das Büro des Premierministers. Der Eingang wird durch Kanonen bewacht und das Gebäude kann leider nicht betreten werden. Auf dem Platz vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten steht unter anderem eine Skulptur “das Knoten-Denkmal (“The Knot”)”, welches zur Erinnerung an das Gipfeltreffen zu Migrationsfragen in Valletta in 2015 errichtet wurde. Es symbolisiert Einheit zwischen Europa und Afrika, sowie Maltas geographische Lage zwischen den beiden Kontinenten. Zudem steht dort auch eine Statue von “Dom Mintoff” einem ehemaligen Ministerpräsidenten Maltas.
Die Flamme die niemals erlischt ist ein Kunstwerk von Valerio Schembri, dass das maltesische Volk feiert.
Das Fort St Elmo ist eine während der Zeit der Herrschaft des Johanniterordens erbaute Festung auf Malta. Das auf einer Halbinsel zwischen dem Marsamxett Harbour und dem Grand Harbour gelegene Fort bildet den nördlichen Abschluss der Befestigungen der maltesischen Hauptstadt. Heute beherbergt es das “National War Museum”. Wir haben uns das Innere nicht angesehen, sondern sind nur daran entlangspaziert.
Während diesem Spaziergang hatten wir auch einen tollen Blick auf zwei Leuchttürme. “St. Elmo Breakwater” und “Ricasoli East Breakwater”
Der ein oder andere mag es vielleicht nicht glauben, aber es gibt auch einen Aufzug in Valletta. Der Barrakka Lift ist 58 Meter hoch und kann 21 Personen gleichzeitig befördern. Die Fahrt dauert nur 25 Sekunden und ist somit die schnellste Verbindung zwischen Valletta Waterfront und der Innenstadt. Für die Fahrt nach oben zahlt man 1 Euro, der Weg nach unten soll wohl kostenlos sein. Das Ticket für den Aufzug kann auch mit der Fähre nach Cottonera (The Three Cities) kombiniert werden, was wir an einem anderen Tag dann noch getan haben.
Das Victoria Gate ist ein Stadttor in Valletta, Malta. Es wurde 1885 von den Briten erbaut und nach Königin Victoria benannt. Das Tor ist der Haupteingang in die Stadt vom Grand Harbour-Gebiet aus.
Wie in vielen Städten der Welt sollte man auch hier immer mal links und rechts schauen und einfach mal durch irgendeine Gasse schlendern. Es gibt hier viele enge und manchmal zudem auch schöne Gassen.
Auch hat man oft einfach einen schönen und/oder interessanten Ausblick über die Stadt oder über den Hafen. Man muss ja nicht immer eine Sehenswürdigkeit besichtigen oder ein geschichtsträchtiges Gebäude aufsuchen.
Übrigens, wie überall auf Malta findet man sie auch in Valletta: die wunderschönen typischen z.T. bunten Balkone (“gallarij”). Es sind geschützte Logenplätze, von denen sich, hinter Vorhängen, das Stadt- und Straßenleben beobachten lässt. Sie waren dazu bestimmt, um die Fassaden der Gebäude zu verschönern, den Bewohnern mehr Wohnraum zu bieten und die Frauen vor neugierigen Blicken zu bewahren, ihnen aber den Blick auf die Straße zu ermöglichen.
Irgendwann hat sich bei uns der Hunger gemeldet. Mitten im Getümmel haben wir uns eine Lokalität (“Kantina”) ausgesucht und wurden nicht enttäuscht. Freundliches Personal, gutes Essen und das auch noch zu einem guten Preis.
-> Hier geht’s mit dem nächsten Teil unserer Malta-Reise weiter (03).
-> Hier geht’s zum vorherigen Teil unserer Malta-Reise (01).
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