Produkttest Dyson V11
Vorbemerkung
Ich teste den Dyson V11 Absolute Extra im Rahmen eines Produkttests von „The Insiders“. Dazu wurde mir das Gerät für den Testzeitraum zur Verfügung gestellt. Eine Bezahlung in irgendeiner Form erfolgt nicht – die im weiteren Verlauf dargestellten Ergebnisse des Tests sind meine subjektiven Eindrücke und werden weder von The Insiders noch von Dyson beeinflusst.
Da ich bisher keine Erfahrungen mit beutellosen und/oder akkubetriebenen Staubsaugern habe – ich habe bisher immer nur klassische Bodenstaubsauger mit Staubsaugerbeutel besessen – ziehe ich im Rahmen meines Tests im Schwerpunkt direkte Vergleiche mit dieser Art Staubsauger und dem Dyson V11.
Erster Eindruck
Der Dyson V11 kam mit seinen zahlreichen Zubehörteilen gut und kompakt verpackt bei mir an. Beim Auspacken haben sich einige Perlen Angstschweiß bei mir gebildet. Aber nicht wegen des Auspackens, sondern bei dem Gedanken, nach Ablauf des Tests dieses Tetris-Puzzle wieder zusammensetzen zu müssen. Damit muss man sich als Käufer des Geräts aber zum Glück nicht beschäftigen.
Insgesamt machen das Gerät und sein Zubehör auf den ersten Blick einen sehr wertigen Eindruck.
Zubehör
Der Dyson V11 in der Variante Absolute Extra kommt mit folgendem Zubehör daher:
- Eine Torque-Drive Bodendüse, die ihre Saugkraft der Bodenart automatisch anpasst,
- eine Elektrobürste mit Soft-Walze für harte Böden,
- eine Mini-Elektrobürste für Polster und Matratzen,
- eine Kombi-Zubehördüse für das Absaugen von Möbeln und schwer zugänglichen Bereichen,
- eine klassische Fugendüse,
- eine Extra-Soft-Bürste für glatte Oberflächen und Möbel,
- eine Extra-Hart-Bürste für grobe und strapazierfähige Teppichböden und Fußmatten,
- eine Wandhalterung und
- ein Ladegerät.
Sollte einem dieses umfangreiche Zubehörpaket noch nicht ausreichen, bietet Dyson weiteres Zubehör optional an.
Warum man neben der Torque-Drive Bodendüse für alle Bodenarten auch noch die Elektrobürste mit Soft-Walze für harte Böden benötigt, hat sich mir erstmal nicht erschlossen.
Gewicht
Mein klassischer Bodenstaubsauger bringt 7,2 kg auf die Waage. Der Dyson V11 ist dagegen mit nur 3,1 kg eher ein Leichtgewicht. Dieser Vorteil kommt insbesondere dort im wahrsten Sinne des Wortes zum Tragen, wo man einen Bodenstaubsauger nicht einfach hinter sich herziehen kann, sondern tatsächlich tragen muss – beispielsweise auf Treppen.
Handling
Um es vorweg zu nehmen: In Sachen Handling ist der Dyson V11 einem Bodenstaubsauger in den meisten Situationen überlegen. Mit ihm muss man sich keine Gedanken machen, welche Steckdose gerade frei und in Reichweite ist, man holpert und stolpert nicht über ein Kabel und man donnert auch nicht mit einem sperrigen Gerät – das man hinter sich herzieht aber nicht ständig im Blick hat –gegen Möbel oder andere Hindernisse. Darüber hinaus ist es beim Dyson V11 mit einer kleinen Drehung im Handgelenk möglich, die Bodendüse um 90 Grad zu drehen und so gerade in verwinkelten Bereichen der Wohnung oder auch auf Treppen zügig mit dem Saugen voranzukommen.
Nur an wirklich engen Stellen, zum Beispiel im Fußraum des Autos hat der Bodenstaubsauger mit seinem flexiblen Schlauch einen Vorteil. Aber was das betrifft, kann der Dyson V11 mit dem optionalen Zubehör ja noch nachgerüstet werden.
Saugleistung
Von der gerade in der Werbung immer so in den Vordergrund gestellten Saugkraft des Dyson V 11 war ich ein wenig enttäuscht. Im direkten Vergleich mit meinem Bodenstaubsauger hat der Dyson V11 beim Saugkraftvergleich nur im Boost-Modus (in diesem Modus hält ein voller Akku aber nur rund zehn Minuten durch) gewonnen. Bei den anderen zwei Betriebsmodi war der Bodenstaubsauger leistungsstärker. Die Unterschiede in der Saugkraft spiegeln sich natürlich zwangsläufig in der Lautstärke der Geräte wider. Damit ist der Dyson V11 das leisere Gerät im Vergleich.
Was den Dyson V11 dann aber unter dem Strich doch zum besseren Sauger macht, ist die Tatsache, dass er im Gegensatz zum Bodenstaubsauger eben nicht nur einfach saugt, sondern das Saugen durch die rotierenden Elektro-Bürsten erheblich unterstützt wird. Letztendlich nimmt er dadurch Schmutz besser auf als der Bodenstaubsauger. Darüber hinaus ist die Saugleistung beim Dyson V11 konstant. Beim Bodenstaubsauger nimmt die Saugkraft immer weiter ab, je mehr der Staubsaugerbeutel gefüllt ist.
Ich muss abschließend beim Thema Saugkraft noch anmerken, dass die Messung der Saugkraft nicht mit technischen Messverfahren erfolgte, sondern ein rein subjektiver Eindruck von mir ist.
Hygiene
Ich hatte bisher immer dahingehend Bedenken bei einem beutellosen Staubsauger, dass es bei der Entleerung etwas unhygienisch zugehen könnte. Beim Bodenstaubsauger verschließt man den gefüllten Beutel vor der Entnahme und entsorgt das prall gefüllte Ding dann in der Mülltonne. Beim Dyson V 11 hingegen muss man eine Klappe öffnen und kann so den eingesammelten Dreck in einen Mülleimer hineinfallen lassen. Das funktioniert allerdings besser als gedacht. Der Mechanismus zum Öffnen ist leichtgängig und dadurch kann man den Dyson V 11 bei der Entleerung auch ruhighalten, sodass der Dreck treffsicher im Mülleimer landet und nicht daneben. Außerdem entleert man den Dyson V 11 öfter, als dass man beim einem Bodenstaubsauger den Beutel wechselt. Die Menge an Dreck, die bei einer einzelnen Entleerung entsorgt wird, ist dementsprechend geringer – das Danebenfall-Risiko umso kleiner.
Man könnte jetzt noch darüber diskutieren, ob der Auffangbehälter beim Dyson V 11 unbedingt transparent sein muss. Vielleicht will nicht jeder im Nachhinein anschauen, was er mit dem Gerät eingesaugt hat. Ich denke da gerade beispielhaft an eine Spinne, der man sich mit Hilfe des Staubsaugers entledigt hat *zwinker*.
Akkuleistung
Mit einem voll aufgeladenen Akku kann der Dyson V11 rund eine Stunde im Normalbetrieb genutzt werden. Das reicht auch für die größte Wohnung aus. Nur wenn man in den Boost-Modus wechselt, beim dem die Saugkraft deutlich gesteigert wird, geht der Akku schnell in die Knie. Nach ungefähr zehn Minuten Boost-Modus ist der Akku leer. Aber wenn überhaupt, dann benötigt man den Boost-Modus nur mal kurzzeitig zwischendurch.
Da im Display die verbleibende Betriebszeit auf die Sekunde genau angezeigt wird, ist es ausgeschlossen, dass man während der Arbeit von einem leeren Akku überrascht wird. Man ist so immer darüber informiert, wann der Dyson V11 wieder ans Ladegerät muss.
Die Erforderlichkeit eines zweiten Akkus sehe ich persönlich nicht.
Preis
Das große Manko des Dyson V 11 ist sein Preis. Für die von mir getestete Variant Absolute Extra werden von Dyson stolze 649,- Euro aufgerufen. Das ist für einen Staubsauger eine Menge Geld. Klassische Bodenstaubsauger gibt es bereits unter 100,- Euro zu kaufen. Und die Ersparnis, die sich durch den Verzicht auf Verbrauchsmaterial (Staubsaugerbeutel) ergibt, dürfte die Differenz beim Kaufpreis über die Lebensdauer gesehen wohl auch nicht annähernd aufwiegen.
Ob nun wirklich die verbaute Technik beim Dyson V 11 den Preis so in die Höhe treibt, oder ob es doch ein Aufschlag für den Namen des Herstellers bzw. das Design ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich befürchte es aber.
Letztlich muss dann jeder potenzielle Käufer für sich selbst entscheiden, ob ihm ein beutelloser Akkusauger des Herstellers Dyson so viel Geld wert ist.
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